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Das Deutschland-Ticket und die D-TIX

Seit Mai 2023 ist es da. Und inzwischen kennen es auch so gut wie alle Menschen in Deutschland: das Deutschland-Ticket, das monatlich derzeit ca. 13 Millionen Fahrgäste regelmäßig nutzen. Es gab vorher noch nie ein einzelnes Ticket, das eine so hohe Nachfrage auf sich vereinen konnte.

Das Deutschland-Ticket wurde schon mehrfach als „Revolution“ im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) bezeichnet, da es den Fahrgästen ermöglicht, ohne jegliche Tarifkenntnisse alle Verkehrsmittel im ÖPNV zu nutzen: einmal das Abo bestellen, dann nur noch einsteigen – und das deutschlandweit!

Maßgeblich zum Erfolg des Deutschland-Tickets beigetragen hat der mit bislang 49 Euro ausgesprochen günstige Preis. Dieser war nur dadurch möglich, dass Bund und Länder jeweils 1,5 Mrd. Euro pro Jahr beigesteuert haben. Da dieser Zuschussbetrag auch für das Jahr 2025 fixiert ist, die Kosten bei den Verkehrsunternehmen jedoch erheblich gestiegen sind, muss der Preis des Deutschland-Tickets ab Januar 2025 auf 58 Euro erhöht werden.

Die enorme Vereinfachung für die Fahrgäste führt im Hintergrund zu großen Herausforderungen. Denn das eingenommene Fahrgeld muss fair zwischen allen Verkehrsunternehmen, die das Deutschland-Ticket anerkennen, aufgeteilt werden. Und zwar unabhängig davon, bei welchem Verkehrsunternehmen oder Verkehrsverbund das Ticket erworben wurde.

Ein Beispiel:
Lea wohnt im Gebiet eines Verkehrsverbunds und ist viel mit dem ÖPNV unterwegs. Da sie aber auch regelmäßig den Fernverkehr nutzt, ist sie schon beim dortigen Vertriebssystem registriert. Sie kauft das Deutschland-Ticket daher auch bei diesem. Ihre täglichen Fahrten führt Lea in der Regel im Gebiet ihres Verkehrsverbunds durch. Am Wochenende besucht sie oft Freunde in Städten, die nicht in ihrem Verbundgebiet liegen und nutzt auf dem Weg dorthin und vor Ort ebenfalls den ÖPNV.

Daher ist es notwendig, die an einer einzigen Stelle erzielten Einnahmen, auf diejenigen Unternehmen zu verteilen, die die Leistung erbringen.

Und genau hier kommt die D-TIX ins Spiel.

Die Aufgaben der D-TIX

Seit Mai 2023 erhält die D-TIX bzw. ihre Vorgängerorganisation monatlich von den Verkehrsunternehmen bzw. den Verbünden oder den Landestarifgesellschaften alle Einnahmenmeldungen aus dem Deutschland-Ticket. Sie analysiert die eingehenden Daten und bereitet diese strukturiert auf. So erhalten alle beteiligten Organisationen (Verkehrsunternehmen, Tariforganisationen als Leistungserbringer sowie Bund und Länder als Finanziers) stets einen aktuellen Überblick über die Entwicklung des Deutschland-Tickets.

Als nächste Umsetzungsstufe ist für 2025 vorgesehen, die gemeldeten Einnahmen aus dem Vertrieb des Deutschland-Tickets durch die D-TIX nach einem durch die Länder vorgegebenen Mechanismus auf die Bundesländer bzw. den in diesen wirkenden Tariforganisationen bzw. Verkehrsunternehmen rechnerisch zuzuweisen.

Aus dem Delta zwischen den von den Tariforganisationen bzw. Verkehrsunternehmen tatsächlich erzielten Verkaufserlösen und dem ihnen rechnerisch zustehenden Erlösanspruch ergibt sich entweder ein Überschuss, der abzuführen ist oder eine aus diesen Überschüssen auszugleichende Forderung. Hierzu wird die D-TIX entsprechende Zahlungsanweisungen erstellen. Auf dieser Grundlage erfolgt ein Zahlungsausgleich von diejenigen Verkehrsunternehmen, die faktisch mehr Einnahmen erzielt haben, als ihnen zustehen an solche Verkehrsunternehmen, die durch den Ticket- Verkauf selbst weniger Einnahmen erzielt haben, als ihnen rechnerisch zugeordnet werden.

Mit diesem Vorgehen erhalten alle Verkehrsunternehmen am Ende genau die Erlöse, die ihnen nach dem jeweiligen Verteilungssystem auch zustehen.

Um diese verantwortungsvolle Aufgabe auch adäquat umsetzen zu können, zeichnet sich die Arbeit der D-TIX durch die Neutralität gegenüber allen Beteiligten aus der Branche aus.

Die Gesellschafter der D-TIX

Gesellschafter der D-TIX sind mit je 25 Prozent Anteil am Gesellschaftskapital folgende Organisationen:

  • Bundesverband deutscher Omnibusunternehmen e. V. (bdo),
  • Bundesverband SchienenNahverkehr e. V. (BSN),
  • Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV), sowie die
  • Deutschlandtarifverbund GmbH (DTVG) als Verbund der Eisenbahnverkehrsunternehmen des Nahverkehrs.
Mit der vorliegenden Gesellschaftsstruktur wird sichergestellt, dass die Interessen der gesamten Branche des ÖPNV und SPNV sowohl im Verbund- als auch im verbundfreien Raum in der D-TIX gleichberechtigt vertreten sind.